Coitus interruptus –
Geschichten aus meinen beiden Deutschländern
     
Ein Mann, der an der zur kleinbürgerlichen Regulierungswut verkommenen Demokratie eines Kleingartenvereins zerbricht.
Ein Achtjähriger, der ein Brot verteidigt und so einen potenziellen neuen Vater vertreibt. Ein Autor, der um einen Satz kämpft.
Ein hochrangiger Vertreter der alten Bundesrepublik, der einem Wissenschaftler aus der DDR per Post ein Kilogramm Nägel zukommen lässt und ihn damit in arge Schwierigkeiten bringt.
Eine arbeitslose Kindergärtnerin, die von einem Urlaub auf Mallorca träumt, was den Tod ihres Mannes zur Folge hat.
Ein Verpackungsmittelvertreter, der nach dem Fall der Mauer ein großes Geschäft als Partnerschaftsvermittler wittert.
Ein zehnjähriges Mädchen, das nicht möchte, dass ihr Hund in einer Mülltonne endet und ihn deshalb mitnimmt in einen selbst gewählten nassen Tod.
Und Weiteres in dieser Art.
Der Titel sagt es.
Horst Matthies hat einen Band von Geschichten zusammengestellt, die in der Zeit von 1986 bis 1996 entstanden sind und Einblicke gewähren in die Realitäten der beiden Deutschländer, die im Jahr 1989 voller Euphorie zusammengefügt wurden, aber immer noch Schwierigkeiten haben, wirklich richtig zusammenzukommen.
     
     
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